Dialog

Wenn zwei, die sich nicht kennen, ein Projekt starten, dann sind Überraschungen vorprogrammiert. Das war vor 66 Tagen. So lange hatten wir ein BLIND DATE Projekt, tägliche Dates von Bild und Text.

Wir, das sind Bianka von B&W Photographie und und Doro DORO-ART, treten nun in einen Dialog. Wir antworten täglich mit einen eigenen kurzen Text auf ein Bild bzw. mit einem Bild auf einen Text. Da wir beide unsere tägliche kreative Auszeit genießen, arbeiten wir zweistrangig. Ein Dialog befindet sich rechts, der andere Dialog befindet sich links. Es ergeben sich alltäglich zwei Beiträge – Bild bzw. Text – die da in unterschiedlichen Dialogen unterwegs, nichts miteinander zu tun haben. Wir sind gespannt.

Aus der Vorgabe des Dialogs heraus entstehen mit unserem jeweils individuellen Blick auf die Welt, unterschiedlichen Erfahrungen, Assoziationen und Eindrücken, Stimmungen, Tagesformen und was sonst noch mit hinein spielt, eine Kommunikation.

Zudem verzichten wir auch nicht auf unsere zwei subjektive Kontexte der Tagesbeiträge, die sich weiterhin verbinden zu einem übergreifenden, der in der Bedeutung verfremdet und neu interpretiert wird und alleine stehen bleibt.


Antwort 76

Weckzeit. Wach werden, wenn Zeit ist. Das Klingeln tönt im Kopf. Der Antreiber bleibt heute im Bett. Ruhetagsgeflüster.

Antwort 75

Zeit. Gleich, später, morgen, nächstes Jahr, nur nicht jetzt. Beim Warten entsteht Zeit, die sinnlos verrinnt, könnte man meinen. Aber niemals ist Zeit realer wahrnehmbar als beim Warten.

Antwort 74

Süss. Märchenhaft zartes Gespinst, immer im Kreis herum eine duftige Wolke am dünnen Holzstab. Klebrige Finger, Zucker im Mund. Für sonnige Momente.

Ungespült. Besuch war da. Die Tassen klagen an. Fünf Gründe, fünf Erinnerungen, fünf Geschichten. Sie dürfen bis morgen warten.

Antwort 73

Antwort 72

Antwort 71

Mein Himmel. Mein Himmel ist ein Korb voller Äpfel. Rotwangige Träume vom Sommer, saftig und süß.

Antwort 70

Antwort 69

Mut. Fünf auf einen Streich. Zieh hinaus in die Welt. Ein Held, ein richtiger Held! Oder was wirklich wichtig ist?

Antwort 68

Orakel. Blatt für Blatt reiss ich dem Blümchen die Blätter raus. Keine Liebe ohne Leid oder was haben Fibonacci-Zahlen mit Gänseblümchen zu tun?

Antwort 67

Antwort 66

Lose Enden. Geschichten taumeln durch den Raum. Die Welt ist ein Wollknäuel. Und ich spiele Katze.

Antwort 65

Antwort 64

Antwort 63

Antwort 62

Nacht. Der Wächter schleicht um die Häuser. Innen warten Träume in sicheren Räumen. Birnensaft tropft von der Hand.

Antwort 61

Antwort 60

Petrol. Der Duft einer kleinen Lampe wird von der schöpferischen Kraft des weißlichen Lichts übertroffen. Motten umschwirren es nicht.

Antwort 59

Antwort 58

Unschärfe. Wenn der Blick auf die Dinge nicht klar ist, dann ist angeraten, Fragen zu stellen. Es kann sein, dass die Antwort nicht zur Frage passt.

Vorhangschienen. Die Erfindung des Teufels hat einen Namen. Tausend kleine Röllchen wehren sich gegen meine Finger. Am Ende bleibt nur Hinnahme und Nackenstarre.

Antwort 57

Antwort 56

Rottöne. Pink, Bordeaux, Orange und Rosé. Jedes für sich eine Schönheit. Nebeneinander ein Inferno.

Antwort 55

Antwort 54

Antwort 53

Porzellan. Weiß. Zerbrechlich. Zart und durchscheinend. Meine Gabel klappert einen Stakkatorhythmus auf der blanken Härte.

Antwort 52

Mahlzeit. Es ist unbestritten beliebt, was die Augen und den Gaumen erfreut. Ich will mehr davon! Tellerbilder.

Antwort 51

Antwort 50

Glück. Ich geh davon aus, dass Mehl, Eier und Salz, geknetet, gekühlt, ausgerollt, in Streifen geschnitten und in Wasser gekocht reichlich zum körperlichen Wohlbefinden beitragen. Senotorin.

Antwort 49

Antwort 48

Antwort 47

Schnickschnackschnuck. Schere schneidet Papier. Stein schleift Schere. Meine Hand liegt über deiner. Wer gewinnt?

Look. Auch wenn ich weiß, dass sie hinter meinem Rücken ihre Mäuler aufreißen, ist es doch nett, sie zu füttern.

Antwort 46

Tarnfarbe. Schütts mit Eimern über Dich. Mal die Augen groß. Verdecken – verstecken. Messer schneidet Papier.

Antwort 45

Antwort 44

Pur. Du bist ganz bei Dir, ich beobachte, mit allen Sinnen, ich liebe, spür jeden Tropfen auf der Haut.

Antwort 43

Antwort 42

Leicht. Wie eine Feder trägt der Wind mich empor. Schwebende Gedanken auf schwarzen Schwingen.

Antwort 41

Brot und Butter. Und Salz. Eine kleine Prise macht den Unterschied. Stulle ist Kindheit. Brot ist Leben.

Antwort 40

Antwort 39

Erinnerung. Auch wenn ich es liebe, den Flug durch die Luft, wird mir schnell schlecht. Wind durch das Haar.

Antwort 38

Schau. Wem die Augen folgen? Die einen flanieren, die anderen präsentieren. Davor und dahinter. Auf welcher Seite stehst Du?

Antwort 37

Antwort 36

Raum. Haus an Haus bestehend aus Zimmer für Zimmer ergibt Fenster neben Fenster dazwischen gelegentlich eine Tür. Zivilisationswaben.

Rückstände. Spuren des Lebens, Wohlstandmüll und Erinnerungen. Ich hinterlasse. Du hinterlässt. Verlorene Erbschaften.

Antwort 35

Antwort 34

Schattierungen von Gelb. Ich schließe die Augen und wende mein Gesicht der Sonne entgegen. Tausend Gelbtöne leuchten auf und tauchen mich in Wärme und Geborgenheit. Sommer in meinem Kopf.

Antwort 33

Antwort 32

Tanz. Bäume so stark in ihrer wahren Schönheit. Kein Laub irritiert oder lenk das Auge ab. Wie Arme recken sie ihr Gehölz in die Luft, verweben zu leisen Reigen.

Rechte Winkel. Akkurat, sagte der Vater und meinte nicht mich. Windschief war Alltag. Streben nach Vollkommenheit schaffen nur die Mathematiker.

Antwort 31

Antwort 30

Wasser. Kunst sucht die Form. Durstig taucht der Pinsel in das Behältnis hinein. Festhalten was fließt.

Grautöne. Fotos sind nie schwarzweiß. Sie bestehen vielmehr aus einer unendlichen Anzahl an Grautönen. Fast wie das Leben.

Antwort 29

Antwort 28

Instrumental. Ich mag Lieder mit Texten. Fehlt er, fehlt mir was. Manchmal muss ich dann singen, was für niemanden wirklich schön ist. Aber es gilt, die Leere zu füllen.

Antwort 27

Scheibchenweise. Springen vor Glück, die Metallschlinge um den Hals, ertönen die Klänge der Saiten. Es wird Nacht.

Antwort 26

Dinge. Drei Dinge im Leben sind ein Anfang, drei Dinge im Bild ein Stillleben.

Antwort 25

Dreiecke. Wir stehen in Verbindung. ich mit dir. Du mit ihm. Was zwischen ihm und mir ist, liegt im Schatten. Wir reden nicht darüber.

Antwort 24

Antwort 23

Antwort 22

Struktur. Selbst wenn ich vergnügt auf Chaos blicke, ist es möglich, dass es an dem Ausschnitt liegt, um die große Ordnung zu erkennen.

Transparenz. Durch, hindurch, herdurch, dem Licht hinterher. Blast zur fröhlichen Jagd. Versteck dich ruhig. Ich finde dich.

Antwort 21

Antwort 20

Erfrischung. Kühl und spritzig, erquickend und besänftigend. Frisches Wasser rinnt meine Kehle hinunter. Ich wusste gar nicht, dass ich so durstig bin.

Antwort 19

Antwort 18

Oishii. Hände kreisen im kühlen Nass. Nicht denken, spüren nur. Hör durch die Finger das Gemurmel des Korns. Sieben mal, so ist die Regel. So weiß wie sanft.

Antwort 17

Mundvoll. Dicke weiche Reissuppe, Kindheitserinnerung. Der Zimt kitzelt in meiner Nase. Der Bauch ist voll und rund. Ein Löffel geht noch. Immer.

Blickwinkel. Am Ende des Wegs eine Einladung, mit jedem Schritt den Zauber nehme. Schritt für Schritt mehr Realität. Alles eine Frage der Perspektive.

Antwort 16

Antwort 15

Geflecht. Ich verstricke mich in deinen Verstrickungen. Ich, du, wir halten uns bei den Händen, lassen nicht los. Dependenz und Stärke, Schwäche und Mut. So muss es sein.

Ich bau mir ein Schloss. Dort wo ich meine Gedanken frei lassen kann. Ich morgens Wolken ziehen sehe. Bäume ihr Arme ausstrecken. Stille sich freundlich erhebt. Zieh die Tür hinter Dir zu.

Antwort 14

Antwort 13

Schwarzweiß. Ich sehe schwarz, ganz reduziert. Konzentriere mich auf das Wesentliche. Denke ich. Doch ein Lichtblick blitzt dazwischen. Das Leben ist Abwechslung.

Hintergrund. Ein von Dir aus hinterster Raum, bestückt mit Dingen aller Art. Hier kannst Du alles finden, entfernen, ersetzen. Aber Du entkommst ihm nicht.

Antwort 12

Antwort 11

Treppauf – Treppab. Weit strecken sich meine Arme in den Himmel. Vögel umkreisen meinen Kopf. Mein starker Körper trägt mich empor. Und wieder hinab.

Saatgut. Wenn sie springen – pling. Und sie tanzen – pling. Wenn sie fröhlich sind, Musik erklingt. Feier das Leben.

Antwort 10

Antwort 9

Über. Zwischen den Zehen der Gesellschaft ist es bedrückend eng. Der Ausbruch geht nur nach oben. Der Wind ist kühl hier und es ist einsam. Manchmal stehe ich gerne über den Dingen.

Geduldspiel. Das Geräusch, rieselnd fallen die Stäbe. Kein Hadern, Zittern und Wackeln. Aber Geduld. Spiel des Lebens.

Antwort 8

Antwort 7

Kaltbleich. Weißhell leuchtend steht der Mond am Himmel. Träume süß, flüstert er und lässt eine Wolke vorüberziehen.

Fünfzigfünfzig. Auch wenn ich nur eine halbe Portion genieße, stehen die Chancen gut, Teil eines Ganzen zu sein.

Antwort 6

Antwort 5

Kintsugi. Mein Weltbild hat Sprünge. Repariere mich mit Gold. Wertsteigernde Maßnahme von geschickter Hand gemacht.

Hoffnungsschimmer. Mobile Lebensader – schneller, immer schneller. Sie rasen weiter, ich bleib stehen. Lichtstreifen am Horizont.

Antwort 4

Antwort 3

Rein und Raus. Ich schaue hinein. Du schaust hinaus. Blicke treffen sich auf halber Strecke. Bin ich du oder du ich. Ich erkenne dich.

Fokuszeit. Die Uhr tickt. Wolken, cumulusgrau und schwer, ziehen dahin. Und die Uhr tickt. Konzentration auf das Wesentliche. Ununterbrochene Zeit für mich.

Antwort 2

Antwort 1

Des Pudels Kern. Klar, wie durch eine geputzte Fensterscheibe, sehe ich die Lösung. Ob sie so gut schmeckt, wie sie aussieht? Sie bleibt nicht ewig frisch und nutzbar. Iss die Wahrheit, so lange sie knackig ist.

Raum. Raum im Kopf. Gedanken kommen und gehen, springen auf und ab, erfreuen mein Leben. Freiraum, mein Raum, in dem ich meinen Kopf lege.

Ausgangspunkt

DIALOG 1

DIALOG 2